mein Paradies

24. Oktober 2022

ja, es ist einfach wunderbar in Todtmoos. Meinen Leo musste ich meiner Freundin Gabrielle geben, ich schreibe absichtlich „musste“, weil ich es immer weniger einfach übers Herz bringe, unseren bereits in die Jahre gekommenen Buben loszulassen. Bei Gabrielle wüsste ich ihn in den besten Händen, aber ich bin bezüglich Leo eine Helikopter-Mutter, das gebe ich offen und ehrlich zu.

Wie schön er es hatte, zeigt das folgende Bild. Er hat die Kissen selber drapiert 🙂

Ich genoss diese freien Tage in Todtmoos ungeheuer, ohne Verpflichtung, ohne Vorgaben, wobei der Freitag ja so verregnet war, dass ich gerne nach jedem Regenspaziergang in die kuschlige Stube zurückkehrte. Am Samstag und Sonntag, strahlender Sonnenschein, wunderschöne Herbstfarben. Ich konnte mich kaum sattsehen und ich tankte merklich auf. Es war einfach wunderschön. Ich kann effektiv spüren, wie die Kräfte zurückkehren, langsam, wahrscheinlich habe ich deswegen auch einen verstauchten Fuss, der mich nach wie vor plagt, aber der mich daran hindert, mehr Energie zu verbrauchen als dass ich sie aufnehme.

Ist dieses wunderschöne Bild nicht einfach massgebend für den Herbst!? Wir müssen täglich loslassen, üben uns darin und sinken selig in den Schlaf, der uns vom Loslassen in die Fülle bringt, wo wir mit vollen Händen schöpfen können, ein neuer Tag, den gestalte ich mir, wie ich ihn brauche! Ein neuer Tag, so viele Chancen. Könnte ich heute mal etwas anders machen als sonst? Meinem gewohnten Trott entfliehen? Auf einem anderen Weg zur Arbeit fahren… etwas essen, was ich noch nie versucht habe… kochen, als wäre ich ein Gault millau Restaurant… mich anziehen, wie ich es selten tue… die Haare anders föhnen… es gibt so viele Kleinigkeiten, die einen Tag besonders machen. Ich liebe es, in Spiegelschrift zu schreiben. Das konnte ich als Kind sehr gut und es gelingt mir heute noch, einfach mit mehr Zeitaufwand und mit weniger schönem Schriftbild… es macht mir solchen Spass, oder vorlesen, Geschichten auf Band aufnehmen! Das reicht manchmal schon. Einfach etwas tun, das Spass macht… Oder kauf dir eine schöne Blume oder gar einen Strauss. Lade dich selber zum Essen ein, kauf dir eine Zeitschrift, stöbere im Buchladen, male dir deinen Tag bunt an!

Ich tue es, ob ich im Spital liege oder ob ich zuhause herumwuseln kann, völlig egal, auch wenn ich mich nach meinen Wanderungen sehne oder aufs Velo möchte…, ob da eine Krankheit in mir ist oder nicht, es ist mein Tag! Machen wir das Beste daraus, oder? Und dabei geht es nicht darum, das Beste zu definieren. Das Beste muss nicht vernünftig sein oder leistungsorientiert… Das, was das Herz zum Leuchten bringt, das ist das BESTE!