Isabel mit Krebs - Meine Geschichte

Wenn diese Nachricht rausgeht, bin ich ein Stern am Firmament und leuchte so intensiv, wie ich es in meinem Leben auch versucht habe. Das war bereits als Kind mein Wunsch, ein Licht zu sein, einfach den Weg ein bisschen heller machen, vor allem für andere. Ich hatte das grosse Glück, das durch meine Berufung (meinen Beruf) jeden Tag leben zu können. Mein Leben war reich, intensiv. Ich habe es mir selber oft nicht leicht gemacht, aber ich bin durch alles hindurchgekommen, um Frieden zu finden. Frieden habe ich gefunden, wirklich. Mein Hampi, mein Leo waren das grösste Glück und die Liebe in meinem Leben. Meine Familie, meine Eltern, mein Bruder und seine wunderbare Familie waren ein wichtiger Teil meines Herzens. Die Ausflüge mit meinen Eltern und Leo in unserem kleinen Auto, waren unbeschreiblich! Wir hatten Freunde, die man suchen müsste und hatten viel Spass in unserem Leben und letztlich: die Chance, die mir meine Krankheit gab, war ein grosses Glück.

Abschied zu nehmen, das war unendlich schwer, weil ich meinen Liebsten nicht weh tun wollte. Ich habe gesehen, wie sie litten, wie sie mich betrachteten, sorgenvoll, weil sie wussten, dass ich Schmerzen habe. Es ging mir auch im Abschied vor allem um die anderen. Vermutlich wollte ich die sein, die das sinkende Schiff am Schluss verlässt… Es wäre immer wieder jemand dagewesen, dem ich gerne ein Lichtlein gewesen wäre. Ich selber habe keine Furcht vor dem, was mich erwartet, denn ich bin so sehr überzeugt davon, heimkehren zu können, heim in den Frieden, der kein wenn und aber mehr kennt.

In den TV-Filmen schaffen es Kranke stets, noch Abschiedsbriefe zu schreiben, alles zu regeln, dem Mann sogar eine neue Frau zu suchen. Mein TV-Film ist etwas weniger kitschig, ich schaffe es nicht, allen, die ich gern habe, persönlich zu schreiben. Glaubt mir, wir sehen uns wieder, wir lachen zusammen und geben uns High five. Ich bin nur vorausgegangen und wünsche euch einfach das Beste fürs Hier und Jetzt. Geniesst euer Leben, nutzt alle eure Möglichkeiten und seid immer lieb und aufrichtig zu euch selber.

Danke für jede Begegnung, die mich reich machte. Danke, dass du Fussabdrücke in meinem Leben hinterlassen hast!

Auf Wiedersehen, irgendwann, irgendwo! Isabel

Isabel Steinhauser

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In meinem Blog beschreibe ich selbstgemachte Erfahrungen in meinem Leben mit Krebs. Die Auseinandersetzung mit Emotionen und die schweren Entscheidungen, die immer wieder verlangt werden, sind nicht ohne und meist ist man alleine damit!

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