…im Loch…

7. Juni 2023

vielen lieben Dank für die zugewandten Zeilen zu meinem letzten Blogartikel. So schön… man fühlt sich gesehen. Das ist kostbar. Danke!

folgende Inputs zu meinem Blog sind mir zugeflogen:

Liebi Isabel, jetzt hani wieder mal i dim Blog gläse. Ich hoffe, dini Motivation isch zrugg und du bisch wider i dinere Mitti. Mängisch bruchts es, dass mer i de Duele vo de Welle äs bitz Ziit dörf verbringe, bis me wider parat isch um diä nögscht Welle dörfe z rite. Ich mache denn eifach „nüt“. Gibe mir und mim Körper quasi s-okey das es grad so dörf si. „Sule mich“ und ufeimal isch gnueg und dänn chani diä nögscht Welle neh. Wünsch där ganz vil Motivation und unendlich vil Liebi. Du bisch ja au en Stier im Sternzeiche😉. Herzlichi Grüess…

Meine liebe Isabel, erstmal bin ich froh für dich, dass du wieder raus bist aus dem Loch.
Wie kommt man da raus, tja…
Vielleicht kann man einfach nicht  i m m e r z u  das Wunder sein.
Vielleicht braucht die Seele auch mal Zeit, um zu verkraften.
Zeit, nicht perfekt zu sein.
Vielleicht kommt sie ohne Käfergezappel (das ist ein gutes Bild, weil der Käfer ja auf dem Rücken liegt und völlig sinnlos mit den Beinen zappelt) schneller darauf, wo sie sich Hilfe holen kann.

Vielleicht ist die Aufgabe in solchen Situationen, sich mal das Loslassen zu erlauben. Das können wir Stiere nicht gut. Aber der Widerstand dagegen hilft uns ja auch nicht…
In deinem Blog darf auch mal stehen: Mir geht es grade schlecht. Es werden sich viele positive Kraftgedanken auf den Weg zu dir machen.
Das sind meine Gedanken dazu. Ob sie eine Hilfe sind? Keine Ahnung…
Herzliche Grüße und eine feste Umarmung sendet dir deine…

Oh ja, ich denke, es hilft immer, wenn man den Fokus verändern kann und manchmal ist genau das gar nicht so einfach. Wie gut, wenn dann jemand von Aussen draufschaut und einem das Gefühl gibt: alles ist ok, es kommen gute Zeiten und auch wieder Durststrecken. Dazu habe ich mir Gedanken gemacht, denn wir sind uns gewohnt, davor zusammenzuzucken, wenn „Durststrecken“ auf uns zukommen. Wir fürchten uns oft davor, dass wir uns den Herausforderungen des Lebens stellen müssen, eben, einer Krankheit oder „wenn etwas passiert“, einer Veränderung im Leben, die verlangt, dass man die gewohnte Spur verlässt.

Ich habe so für mich gedacht: ich bin ja hier, um mich den Herausforderungen zu stellen und ich glaube nicht, dass ich daran scheitern muss. Herausforderungen sind für mich Möglichkeiten, mich vor mir selber zu beweisen, denn lustigerweise bin ich kein Typ, der die Challenge mit anderen sucht. Ich ziehe es vor, zu gewinnen, so oder so und wenn ich nicht gewinnen kann, z.B. bei sportlichen Battles, dann lass ich es lieber. Ein Kollege hat mal gesagt: ich bin nicht geboren um zu verlieren. Das fand ich grossartig und habe das für mich übernommen, denn zum Verlieren bin ich definitiv nicht da.

Ich habe mich also bildlich vor meine aktuell grösste Herausforderung gestellt: meine Metastasen, die mich in letzter Zeit wieder verstärkt plagen. Ich habe zu ihnen gesagt: Ok, ihr wollt mich testen, ihr wollt die Herausforderung? Ich nehme sie an, nicht als Kampf, denn Widerstand will ich nicht erzeugen, aber ich sitze es aus, mit einem strahlenden Lächeln, damit die Metastasen geblendet sind, dass sie die Augen zukneifen müssen und erkennen, dass das kein gemütlicher Ort ist für sie. Um einmal mehr habe ich mich entschieden, lebendig sein zu wollen. Lebendig heisst nicht unbedingt, am Leben, denn man kann leben ohne lebendig zu sein. Ich will lebendig sein und den Tag feiern, als wenn es der letzte wäre oder eben der erste vom Rest meines Daseins…

Das waren so Gedanken und Bilder, welche mich heute auf dem Heimweg begleiteten und sie motivieren mich, die Bilder gefallen mir. DAS ist es, was ich liebe, wenn ich aus mir selber auf Ideen komme, die mich aus dem Loch holen. Umsetzen muss ich sie natürlich und das mache ich mit Engagement, denn ich bin nicht umsonst ein Stier, beharrlich, und… wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe, bleibe ich dran, wie der Terrier an der Wade.

Bei diesem Satz sehe ich meinen Paps schmunzeln, denn das Bild vom Terrier an der Wade hat ihm immer gefallen.