…und ich düse, düse, düse, düse im Sauseschritt…

23. Januar 2024

ja, viel hat sich bereits ereignet im neuen Jahr, so kommt es uns vor. Der wohl einschneidenste Moment am 3. Januar war der, als wir unseren Leo für immer ziehen lassen mussten. Eine unwahrscheinliche Lücke, die in unserem Leben klafft. „Nun sind wir nur noch zu zweit“. Leo hat in den 10 Jahren und 4 Monaten, die er bei uns verbrachte, unser ganzes Dasein geprägt. Alles drehte sich um ihn, was ja logisch ist, denn wir haben die Verantwortung, dass er ein schönes Leben haben kann und das haben wir ihm bestmöglich geboten. Wir waren ein tolles Team, was wir alles erlebt haben zusammen, gerade wegen Leo! Unvergesslich, unvergleichlich. Alle Leo-Sachen gingen an ein Tierheim, denn im Moment ist es uns nicht möglich, wieder an ein neues Familienmitglied zu denken, dafür geht es mir selber aktuell viel zu schlecht.

Vermutlich ist mit der Warterei auf diese Kostengutsprache und die Hoffnung auf eine erfolgreiche neue Therapiemöglichkeit viel zuviel Zeit ins Land gegangen. Meine Tumore wuchsen wie gedüngt und ich war permanent konfrontiert mit starken und stärkeren Schmerzen, die man gerade erst vor einer Woche soweit einstellen konnte, dass ich sagen darf: es geht mir (mit den heftigen Medikamenten) grad so, dass ich mich als Mensch fühle, dass ich wieder denken kann und nicht nur weinen, weil diese Schmerzen so abartig sind. Meine Bewegungslust hat sich stark vermindert, d.h. nicht die Lust, aber die Möglichkeit. Ich schaffe es kaum, eine halbe Stunde zu spazieren, so anstrengend ist das Atmen und das Michaufrechthalten. Zweimal seit Weihnachten landete ich schon im Notfall, und da ich kaum essen kann, geschweige denn „genüsslich essen mit einem Glas Wein“, ziehe ich mich aktuell sehr zurück. Ich schaffs einfach nicht. Sitzen ist anstrengend, essen kaum möglich… ich bin v.a. damit beschäftigt, wann ich welche Medikamente einnehmen kann und soll und muss. Nun, das ist auch was.
Wir haben deswegen Ferien gebucht!

Damit andere Gedanken in den Alltag kommen, damit mein Fokus ganz und gar positiv ausgerichtet ist… Vorfreude ist ja bekanntermassen die schönste Freude und so sei es!
Die Chemotherapie, die ich aktuell wieder bekomme, möge nun so wirken, dass ich bald wieder von den so starken Schmerzmitteln herunterkommen kann und auf mein Velo steigen kann. Ich warte nur auf etwas mildere Temperaturen! Das sind meine Ziele: Velofahren, in die Ferien fliegen, gesund sein!

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