nun ist es soweit… Reisen mit leichtem Gepäck

5. Mai 2023

…ich muss sagen, dass ich wirklich niemand bin, der Dinge hortet und auch nicht sammelt… Zeug, das rumsteht, das nicht Gebrauchsartikel ist oder zum Verbrauch, Verzehr bestimmt, ist mir oft zuviel.

Ich habe bei meinen Umzügen schon so viel losgelassen, dass ich manchmal erschreckt feststellen muss, dass mich das mittlerweile beelendet. Ich hatte z.B. hunderte von Briefen (nicht übertrieben!), die mein erster Freund zu Schulzeiten mir geschrieben hatte. Wie gern würde ich diese noch lesen! Sie sind weg! Kleider, Gürtel, Andenken… Alles weg. Das einzige, was ich hüte wie einen Schatz, ich weiss nicht einmal genau, weshalb, ist das silbrige „Scharrerli“ (sieht aus wie ein Rechen, mit dem man Essen auf den Löffel oder die Gabel laden kann) mit meinem Namen drauf, das ich zur Taufe bekommen habe, so wurde es mir gesagt, dann die erste blonde Locke, die man mir abgeschnitten und mit einem blauen Satinbändchen zusammengebunden hat und den kleinen Rubic-Würfel, den mir mein Bruder geschenkt hat und den ich nie lösen konnte, dass jede Seite in ihrer Farbe leuchtet.

Ich habe natürlich noch andere Schätze, nicht dass du denkst, etwas, das mir von dir geschenkt wurde, sei einfach weggeflogen, nein nein! Aber ich würde nach wie vor gerne ganz wenig Besitz haben, denn man braucht einfach so wenig, um glücklich zu sein. Und aktuell ist mir Zeit das Kostbarste überhaupt, also bitte, liebe Leute, die vielleicht an meinen Geburtstag denken… Zeit ist das höchste Gut!

Auf den langen Reisen mit dem Motorrad hatte alles, was ich brauchte, Platz in der einen Sacoche, in der anderen war die Küche und der Schlafsack, die Isomatte und der Regenschutz zurrte ich hinter mir auf dem Sattel fest. Das machte Spass, das war gut so!

Heute geht es ans Packen für unsere paar Tage in Südfrankreich. Jedes von uns packt einen Koffer und soviel Platz braucht auch Leos Bettli, die Kiste mit dem Futter, seine Decke für Draussen, seine Futternäpfchen, das Fixleintuch für sein Nachtlager… Eine Tasche mit Fressalien, da wir ja selber kochen und ich nicht ALLES frisch kaufen will, wie Tee, Kaffee, Bouillon, meine Medikamente, die alleine eine Tasche füllen, dann die Stomaversorgung, die den halben Koffer ausfüllt… Brrrrrr, mir graust es wirklich, aber es hilft nichts, das mit dem leichten Gepäck ist gerade einfach nicht möglich. Wie gut, dass wir das Auto füllen können und nicht mit diesem „Gstellage“ irgendwo am Flughafen stehen. Aber wer mit Kindern verreisen will, hat vermutlich noch mehr zu berichten. Hut ab vor jedem Mami, das an alles denken muss, damit die Reise gut verläuft. Leo müssen wir nicht Fix und Foxi-Bücher kaufen und auch nicht alle 10 Minuten vertrösten, wir seien bald da… 🙂 Unsere Eltern mussten das, denn die wenigen Familienferien, die wir machten, waren weit! Und wir waren immer per Auto unterwegs.

Ich flog zum ersten Mal in meinem Leben mit Luzia nach Cambridge, ihre Gastfamilie besuchen. Wir buchten damals einen Rauchersitz und hatten den Platz neben einem Stumpenraucher. Das stank so bestialisch, dass wir selber zu keiner Zigarette greifen konnten und fast grün angelaufen aus dem Flieger stiegen. Ach, wir fühlten uns so mega erwachsen und cool. Ich glaube, wir waren 18, ungefähr, oder? In Cambridge konnte man Cookies kaufen, die waren so gross wie Essteller, an Strassenständen. Meine Güte, ich kam kaum an einem Stand vorbei 🙂

Ja, und jetzt geht es also bald los. Morgen erwarte ich die Onkospitex (heisst ja Palliativspitex), damit ich noch von der Pumpe befreit werde, und dann sitzen wir im Auto Richtung Südfrankreich! Judihuiiii!

Bleibt dran, ich schicke Fötteli auf diesem Kanal 🙂

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